Ein kleiner Baum für uns, aber ein großer Baum für die Umwelt
Ein Zeichen setzen - für Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und die eigene Zukunft. Unter diesem Motto setzten die 11. Klassen des beruflichen Gymnasiums an den berufsbildenden Schulen J.P.C. Heinrich Mette in Quedlinburg ein Zeichen, das nun wachsen kann.
Am 30.03.2023 wurde von den SchülervertreterInnen der 11. Klassen in der Weyhestraße 1 in Quedlinburg eine Winterlinde (Tilia Cordata) gepflanzt und das gesamte Projekt am 18.04.2023 mit einem wissenschaftlichen Vortrag von Katharina Bolle-Katthöver zum Thema „Die Linde“ in der Aula im Schulstandort in der Bossestraße 3 beendet.
Bereits zu Beginn des Schuljahres 2022/23 sammelten die elften Klassen auf den Elternsprechtagen Spenden für einen Nachhaltigkeitsbeitrag im Harz und konnten so ca. 240 Euro einnehmen. Dieses Geld sollte also für einen nachhaltigen Zweck investiert werden und so entschieden sich die elften Klassen für die Pflanzung eines Baumes in der Nähe der Lindenstraße, in welcher erst vor kurzem alte, große Linden abgeholzt wurden.
Die Fachlehrerin Frau Dieskau nahm Kontakt zum Förster Kai Wiebensohn auf, der den SchülerInnen dabei helfen sollte den „richtigen“ Baum zu wählen, den passenden Ort zu finden und ihn fachgerecht einzupflanzen. Die Klassen entschieden sich für das Pflanzen einer Winterlinde, da diese sehr robust gegenüber äußeren Einwirkungen ist und mit dem heimischen Klima im Harz gut zurechtkommt. Den Baum erhielten die Klassen dann von der Firma „Mitteldeutsche Baumschulen GmbH“. Dieser war dreimal verschult und der Pflegeschnitt wurde bereits durchgeführt.
Mit Spitzhacken, Spaten und Schaufeln machten sich die SchülerInnen an die Arbeit und gruben und buddelten. Ein Loch von ca. 80 cm Tiefe musste ausgehoben werden und dann bis auf 50 cm mit lockerer Erde wieder aufgefüllt werden. Damit können sich die Wurzeln des Baumes leichter ausbreiten und der Baum schneller einen sicheren Stand finden. Nach dieser Vorbereitung wurde der Baum eingesetzt und mit „nahrhaftem“ Boden bedeckt. Anschließend musste die Linde mit ausreichend Wasser versorgt werden und wurde mit ca. 50 Litern Wasser begossen. Die Tilia Cordata steht nun an ihrem Platz und ist täglich ein Zeichen für Umweltbewusstsein und der Notwendigkeit etwas gegen den Klimawandel zu tun.
Neben dem Miteinander und gemeinsamen Handeln, sollte auch das Wissen nicht zu kurz kommen. Am 18.04.2023 begrüßten die SchülerInnen und KlassenlehrerInnen der elften Klassen Frau Bolle-Katthöver in der Aula des Standortes Bossestraße 3 des Gymnasiums. Frau Bolle-Katthöver ist Wissenschaftlerin im Bereich der Forstwirtschaft und zuständig für den Raum Sachsen-Anhalt und betreut u.a. den Waldhof Silberhütte. In ihrem Vortrag informierte Frau BolleKatthöver über „die Linde" und erläuterte den Schüler*innen die Besonderheiten dieses Baumes.
Demnach ist eine Linde kein klassischer Waldbaum. Er gehört zu den Lichtbaumarten und ist für die Honigproduktion und Heilkunde sehr bedeutsam. Ein einziger Baum trägt ca. 60.000 Blüten in der Blütezeit und die Knospe, welche essbar ist, wurde bereits früher von Rednern als Balsam für die Stimmbänder verwendet. Das Holz der Linde ist enorm stark, wird aber auch sehr gern zum Schnitzen und Verzieren genutzt. Auch ist die Linde der häufigste Straßen- und Alleebaum und kann aufgrund seiner Beschaffenheit sehr alt werden. Dies und vieles mehr überzeugte die Schüler*innen die richtige Wahl getroffen zu haben und für sehr lange Zeit ein sichtbares Zeichen gesetzt zu haben.
BGY22/3