Berufliches Gymnasium
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Am Donnerstag, 12.09.2024, diskutierten rund 90 SchülerInnen der 11. und 12. Klassen des BGY über die Freiheitsrechte der Bundesrepublik Deutschland. Das Themenfeld „Proteste & Aufstände“ wurde aus unterschiedlichen (historischen) Perspektiven betrachtet und in aktuellen Diskussionen verortet. Als Grundlage für die Diskussion dienten eine interaktive Präsentation mit ModeratorInnen von Multivision e.V. und ein persönlicher Bericht von einem Zeitzeugen aus diktatorischem Regime. An der abschließenden Podiumsdiskussion nahmen VertreterInnen aus Politik und Zivilgesellschaft teil. Gefördert wurde der Projekttag von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Mit folgenden Fragen setzten sich unsere SchülerInnen u.a. auseinander:
- Was bedeutet es wirklich, in einem diktatorischen Regime zu leben, in dem eine engmaschige Überwachung der BürgerInnen als zentrales Element der Staatsführung betrachtet wird und Proteste unterdrückt werden?
- Welche relevanten Grundrechte garantieren den BürgerInnen in der BRD zentrale Freiheitsrechte?
- Wann ist welcher Widerstand legitim?
- Sind wir uns der Möglichkeiten und des Schutzes bewusst, die unsere demokratischen Rechte uns in puncto Partizipation und Protest bieten?
- Was hindert uns daran, selbst politisch aktiv zu sein?
- Wie können wir uns regional engagieren?
Wir bedanken uns bei Multivision e.V. für die Organisation und Durchführung dieses Projekttages und beim Oberbürgermeister Frank Ruch sowie allen anderen Gästen für den Besuch und gewinnbringenden Austausch.
Jana Kirchner
Im Namen des BGY
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In einer spannenden und lehrreichen Initiative haben die Schüler der Klasse des Beruflichen Gymnasiums bg24a kürzlich ein Experteninterview mit Jean-Louis Bertrand, dem Sohn eines Überlebenden des KZ Langenstein-Zwieberge, durchgeführt. Diese Erfahrung bot ihnen nicht nur die Möglichkeit, tief in ein spezifisches Thema einzutauchen, sondern auch wertvolle Fähigkeiten zu entwickeln, die weit über das Klassenzimmer hinausgehen.
Der Grundstein für das erfolgreiche Interview war die Vorbereitung. Die Schüler haben einen Zeitungsartikel mit dem prägnanten Titel „Nachrichten aus der Hölle“ (Mitteldeutsche Zeitung, 15.08.2024) gelesen. Dieser Artikel diente als Einführung in das Thema und half den Schülern, ein grundlegendes Verständnis zu entwickeln. Aber auch fächerübergreifend wurde ein Zeitungsartikel im Englischunterricht aus dem ‚Telegraph‘ gelesen. Durch das Lesen und Analysieren beider Artikel lernten die Schüler, wichtige Informationen zu identifizieren und kritisch-sachbezogene Fragen zu formulieren. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Vorbereitung war die Beschäftigung mit der Biographie des ehemaligen Häftlings Louis Bertrand und der Geschichte des KZ Langenstein-Zwieberge.
Der Tag des Interviews (16.09.2024) war für die Schüler besonders aufregend. Monsieur Bertrand und die Gedenkstättenpädagogin Frau Daifi besuchten uns zum Interview in unserer Schule. Die Schüler der bg24a hatten 90 Minuten die Möglichkeit, ihre vorbereiteten Fragen zu stellen. Diese Erfahrung war nicht nur informativ, sondern auch hoch motivierend. Die Schüler lernten, wie wichtig es ist, aktiv zuzuhören und flexibel auf die Antworten des Interviewpartners zu reagieren. Sie entwickelten ihre Kommunikationsfähigkeiten weiter und lernten, wie man ein Gespräch strukturiert und leitet. Wir waren beeindruckt von den Schilderungen vom Leben und dem beherzten Engagement von Louis und Jean-Louis Bertrand.
Nach dem Interview folgt die selbstständige Nachbereitung. Die Schüler reflektieren über das Gespräch und analysieren die Antworten von Jean-Louis Bertrand. Sie lernen, wie man Informationen zusammenfasst und wie man selbst einen Zeitungsartikel verfasst.
Vielen Dank an Jean-Louis Bertrand, Frau Daifi und der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge, die uns als außerschulischer Lernpartner zuverlässig zur Seite stehen.
Im Namen der bg24a
Elfi Melcher